Donnerstag, 20. Mai 2010

Airlines - wohin geht der Weg?

Laut dem Statistikbericht ueber die private Luftfahrt in Oesterreich 2009 sind dort die Ticketpreise gegenueber 2005 um 40 % eingebrochen. Laut Austrian Airlines liegt der Grund nebend den Umstrukturierungen und der generellen kritischen Geschaeftsperiode auch im Preisdruck durch den steigenden Marktanteil von Billigfliegern.

Das ist fuer Kunden natuerlich grundsaetzlich positiv. Legt man neben diese Meldung andere aktuelle Meldungen, so sind auf dem Markt noch Korrekturen zu erwarten.

Die Flugausfaelle wegen der Aschewolke ueber Tage hat den Airlines gewaltige Summen an Mindereinnahmen beschert, wobei eine Reihe von Fixkosten bleiben. Die Leasinggebuehren fuer die Flugzeuge fallen unabhaengig von der Zeit an, die damit geflogen werden und die Personalkosten duerften nicht weniger geworden sein. Nimmt man die Bearbeitungszeit fuer Erstattungen z. B. bei Ryanair als Indiz, so werden hier wohl einige zusaetzliche Kraefte benoetigt werden.

Dazu kommt die Meldung ueber die Strafe von 3 Millionen Euro, die ueber Ryanair in Italien verhaengt wurde, da sie sich nicht um die Versorgung der gestrandeten Fluggaeste auf dem Flughafen Ciampino gekuemmert haetten. Dazu ist gut zu wissen, dass O Leary zunaechst verkuendet hatte, ausser der Erstattung des Ticketpreises wuerden sie keine weiteren Leistungen uebernehmen. Das Argument dafuer klingt auf den ersten Blick einleuchtend - Bei einem Ticketpreis von 30 € faellt es einem Kaufmann schwer, ein Vielfaches davon an Hotel-, Ersatzbefoerderungs- und Verpflegungskosten zu zahlen. Ein Unternehmer hat jedoch auch Fuersorgepflichten fuer seine Kunden. Konfrontiert mit der aktuellen Gesetzgebung hat der CEO von Ryanair inzwischen auch eingelenkt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die gewaltigen Mehrkosten auf die Preise niederschlagen werden und auf die zukuenftige Geschaeftspolitik der Billigflieger. Das Geschaeftsmodell berueht nun einmal auf einer Ausreizung aller Kapazitaeten bis zum Limit. Stoerungen sind nicht vorgesehen und fuehren unweigerlich zu erheblichen Problemen - im Ablauf genauso wie in der Kalkulation.