Donnerstag, 28. Oktober 2010

Reiseveranstalterhaftung

Diese Woche hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe noch einmal die starke Absicherung eines Reisenden bekraeftigt, der bei einem Reiseveranstalter gebucht hat.

Im konkreten Fall hatte ein Paar eine Flugreise gebucht und dafuer das Rail & Fly Angebot des Veranstalters in Anspruch genommen - sie hatten den Bahntransfer zum Flughafen inklusive. Die Bahn hatte Verspaetung (manch einem entfaehrt an dieser Stelle wohl ein stiller Seufzer ;-) ) und sie verpassten den Flug. Wie der BGH jetzt bekraeftigte, ist der Reiseveranstalter fuer die Abwicklung aller gebuchten Leistungen verantwortlich und muss fuer die Mehrkosten haften, die durch die Verspaetung entstanden sind.

In einer Zeit, in der die Buchung von einzelnen Reiseleistungen ueber das Internet zunimmt, sollte dieses Urteil noch einmal in Erinnerung bringen, welche Risiken mit der Zusammenstellung einer Reise verbunden sind. Haette das Paar aus dem verhandelten Fall Bahn/Flug/Hotel selbst einzeln gebucht um ein bisschen am Reisepreis zu sparen, waeren die Mehrkosten von immerhin 1000 € zu ihren eigenen Lasten gegangen.

Empoerung ueber die Preise eines Reiseveranstalters bei einem direkten Vergleich mit Eigenorganisation ist nicht angebracht. Die Risiken und Sorgfaltspflichten des Veranstalters sind enorm - entsprechend ihre persoenliche Sicherheit

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Ryanair - pay low / flieg eng


Ryanair ist wieder in aller Munde nachdem O Leary angekuendigt hat, Flugstrecken von seiner Basis Hahn aus zu streichen. Wie fliegt man aber mit der nach seinen Worten "beliebtesten Airline"?

Vor ein paar Tagen hatte ich wieder einmal das Vergnuegen. Nicht, weil Ryanair meine beliebteste Airline ist, sondern weil die Flugzeiten und der Preis zu meinen Termine gepasst hat. Da ich erst 5 Wochen vor Abflug buchen konnte, war der Preis nicht billig. 140 € fuer die Strecke Hahn - Rom, das koennen andere auch. Dabei haben mich 10 € besonders geargert. Dieser Betrag ist angefallen, da ich keine Mastercard prepaid besitze. Alle anderen Zahlungsarten kosten zusaetzlich.

Um 30 € und Zeit zu sparen bin ich mit Handgepaeck geflogen. Dazu habe ich meinen Trolley noch einmal ausgemessen und nach dem Packen genau gewogen. 11 Kg - das ist zuviel - Kennen sie die Episode von Mr. Bean, wo er seinen kleinen Koffer fuer den Urlaub packt und alles radikal kuerzt (Hosenbeine, Zahnbuerste ...), damit alles in den Koffer passt? So schlimm war es nicht, doch da mein Notebook mit Zubehoer schon 4 kg wiegt, musste ich genau auswaehlen.

Um den Flug um 7 h zu bekommen, musste ich um 3 h morgens losfahren. Hahn liegt leider nicht um die Ecke. Am Flughafen habe ich nach der Sicherheitskontrolle meinen Reisefuehrer, ein Buch, Kamera und ein paar weitere Utensilien in die Jackentaschen gestopft und bin mit meinem Trolley zum Boarding gegangen, wo an einer der 4 Schalter eine Mitarbeiterin mit einer Waage bewaffnet die Passagiere aussortierte. 10,8 kg ! - Eigentlich zu viel, aber sie war grosszuegig (oder durch die Dame vor mir abgelenkt, die ein Sammelsurium von Pflegemitteln sortierte?) - jedenfalls erhielt ich eine Banderole "checked luggage" an den Griff. Jetzt konnte ich aufatmen. Beim Boarding waere es zu spaet gewesen, den Koffer noch aufzugeben.

Nachdem ich einen Platz im Flugzeug gefunden hatte, fiel mir ein Tipp ein, den ich vergessen hatte. Suchen Sie sich ihren Sitznachbarn bewusst aus! Da sie ihm naeher kommen, als sie vielleicht wuenschen, und mit ihm in enger Verbundenheit 1 - 2 Stunden verbringen, sollte er ihr Typ sein - und von gepflegtem Aeusseren.

Fuer Personen meiner Groesse (eigentlich Durchschnitt mit 178 cm) sind die Sitze gerade noch akzeptabel. Gerade sitzend konnte ich meine Hand nicht mehr zwischen Knie und Vordersitzlehne schieben. Wie ich im Notfall den Kopf auf die Knie legen soll, ist mir ein Raetsel geblieben.

Der Flug verlief problemlos, obwohl die staendigen Stoerungen fuer Imbiss, Gewinnspiel, Geschenkartikel, Ryanair-Magazin etwas nervig sind.

Nach einer perfekten Landung musste ich O Leary Recht geben. Zum guenstigen Preis erhaelt man das, was man braucht - einen Transfer per Flug ueber weite Strecken. Wenn ich mehr will, kann ich alles haben, muss dafuer aber bezahlen. Zum Beispiel fuer eine Gitarre im Gepaeck - 80 € !! bei vorzeitiger Buchung!

Dienstag, 19. Oktober 2010

ix-tours goes Rome


Es geht nichts über den persönlichen Eindruck aus einem Reiseziel. Getreu diesem Grundsatz haben sich die bei ix-tours für die einzelnen Produkte verantwortlichen Mitarbeiter am vergangenen Wochenende in Rom getroffen. Neben den notwendigen Meetings und der Besichtigung von Hotels stand vor allem Sightseeing und „italienische Lebensart“ auf dem Programm.
Der offizielle Teil begann Freitag Abend mit einem Besuch im Viertel San Lorenzo, wo sich abends die Jugend Roms trifft. In Begleitung unserer jüngeren Teammitglieder haben wir uns trotzdem dorthin getraut und in einer Bar mit Live Musik italienisches Bier genossen.
Samstag Morgen 8.30 h trafen wir unsere Stadtführerin Gaby, die uns am Obelisken auf dem Petersplatz zur Führung „Christliches Rom“ erwartete. Diese Führung mit Schwerpunkt Vatikan, Engelsburg, Petersdom sollte bei einem Rombesuch nicht fehlen. Hat doch die Kirche ab dem 4. Jahrhundert erheblichen Einfluss auf die historische Entwicklung der Stadt ausgeübt. Die Führung machte uns auch mit dem beeindruckenden Piazza Navona bekannt, wo auf dem ehemaligen Zirkusgelände für Wagenrennen zwei schöne Brunnenanlagen aufgebaut sind. Heute ist der Platz von Kleinkünstlern und Strassenhändlern besetzt.
Nach einem guten italienischen Essen an der Via Aurelia folgte ein Meeting zur Produktentwicklung bei starkem Regen. Nach einer zügigen Fahrt nach Tivoli wurden wir mit der sturen Unbeweglichkeit konfrontiert, die manchmal bei Bediensteten des öffentlichen Dienst festzustellen ist. Wir kamen 1 min. zu spät an der Villa d’Este an und wurden nicht mehr eingelassen. Im Laufe der Diskussion wurde klar, dass die Kasse bereits 15 Minuten vor offiziellem Ende geschlossen worden war. Wir gingen daher zum nächsten Tagesordnungspunkt über – ein abendlicher Imbiss in Frascati mit Weinen aus der Region, Spanferkel, Büffelmozzarella, Salami, Käse und Dessertwein mit Gebäck zum Nachtisch. Leider war es schon zu kühl, um auf der Terrasse mit Blick auf Rom zu sitzen – wer das Erlebnis komplett machen möchte, sollte in der Zeit von Mai – September kommen.
Der Sonntag begann mit einer Führung „Antikes Rom“ mit Start am Zirkus Maximus zum Aussichtspunkt im Garten des Aventin-Hügels ( ein grossartiger Blick auf Rom) und von dort zum Nationaldenkmal, Kapitol, Forum Romanum mit Ende am Kolosseum. Nach einem kleinen Imbiss ging es gleich weiter nach Ostia Antika, wo wir mit dem Leben im antiken Rom zur Kaiserzeit bekannt gemacht wurden. Die Stadt ist im Grundriss sehr gut nachzuvollziehen und mit den Erläuterungen der Führerin kann man sich das Leben zwischen dreigeschossigen Häusern, Säulengängen, Theater und Forum (nicht zu vergessen gut erhaltene Latrinen und restaurierte Snack Bar) gut vorstellen. Die Pracht ist leider nicht mehr zu erkennen. Die Marmorplatten, mit denen die Fassaden ursprünglich verkleidet waren, haben inzwischen anderweitig Verwendung gefunden.
Nach einem kurzen Aufenhalt in Lido di Ostia an der Strandpromenade (mit italienischem Gelato!) wurden wir abends mit einer Auswahl von Gerichten eines unserer Lieferanten „überfüttert“ und schlossen den Abend in einem stilvollen Weinlokal in Trastevere.
Demjenigen, der noch nicht in dieser „Hauptstadt der Welt“ (J. W. v. Goethe 1786) gewesen ist, sei der Besuch empfohlen. Übertreiben sie es aber nicht. Teilen sie das Programm auf mehrere Tage auf und setzen sie sich dazwischen in ein ein Cafe oder in eine Weinbar und lassen sie das römische Leben an sich vorbeiziehen.