Montag, 30. Januar 2012

Spanair stellt Flugbetrieb ein - Was lehrt diese Erfahrung?

Die Meldung kam doch sehr überraschend. Es ist zwar kein Geheimnis, dass sich unter den Fluglinien eine Reihe tummeln, die seit geraumer Zeit eine finanzielle Gratwanderung unternehmen. Dem gehen jedoch meist Meldungen voraus, dass Verhandlungen über Zwischenkredite oder Kapitalerhöhungen laufen. Bei Spanair ist mir das entgangen und ebenso wohl den Kunden, die von einem Tag auf den anderen ihre Reisepläne gefährdet sahen. Über den verantwortungsvollen Umgang mit Kunden läßt sich wohl streiten.

Die Einstellung des Flugbetriebs wirft wieder die Frage nach der Absicherung von Vorauszahlungen für Flüge auf. Die Flüge waren vorab bezahlt und sind nicht gegen Insolvenz abgesichert, wenn der Reisende direkt bei der Airline gebucht hat. Das ist bitter, denn selbst wenn ein Ersatzflug von einer anderen Fluggesellschaft verfügbar ist, muss dieser noch einmal bezahlt werden. Und ob die Spanair Kunden ihr Geld irgendwann erstattet bekommen ist alles andere als sicher.

Stellen Sie sich jetzt vor, sie haben die Aufgabe übernommen, eine Reise für eine Gruppe von 20 Freunden oder für eine Schulklasse zu organisieren. Um Geld zu sparen, machen sie alles selbst, sammeln das Geld ein, buchen Flüge und Unterkünfte im Internet - und stehen 1 Tag vor Abflug ohne gültige Tickets da. Sie müssen 20 x den Flugpreis noch einmal bezahlen. Da können sie nur hoffen, dass die Freundschaft in ihrer Gruppe groß genug ist, dass die Beträge nachgeschossen werden. Rechtlich haben sie den Schwarzen Peter, heißt finanzielle Forderungen und jede Menge Ärger.

Reiseveranstalter sind natürlich auch nicht glücklich, wenn ihnen das passiert. Sie sind jedoch vertraglich und gesetzlich verpflichtet, für eine Lösung zu sorgen. Und selbst wenn der Veranstalter das (z. B. wegen zu vieler solcher Fälle auf einmal) finanziell nicht schultern kann, wird die Abwicklung von der für Reiseveranstalter vorgeschriebenen Versicherung übernommen.

Die Spanair-Pleite erinnert eindrucksvoll and die Risiken von Direktbuchungen - die sind nicht grundsätzlich schlecht, das Risiko sollte aber abgewogen sein.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Beratung ist Trumpf

Laut einem Artikel in der Abendzeitung weist der Deutsche Reisebüro Verband darauf hin, dass die Beratung durch qualifiziertes Personal im Reisebüro dem deutschen Reisekunden (wieder) den Weg dorthin wert ist.

Die Umsätze im Reisebüro seien in 2011 um 9,50 Prozent gestiegen, während die Umsätze auf Reisewebsites stagniert seien. Nun ist eine Statistik von Verbandsseite mit Vorsicht zu geniessen. Zutreffend ist jedoch die Aussage, dass viele mit der Informationsflut auf Webseiten überfordert sind. Laut DRV verbringt ein Kunde im Durchschnitt 9 Stunden im Internet, bevor er eine Reise bucht. Das ist eine Menge Zeit, von der Frustration ganz zu schweigen.

Tatsächlich ist die Beratung durch einen Fachmann wie in allen Bereichen eine wertvolle Hilfe - sofern man einem Fachmann gegenüber sitzt. Hier hat der DRV laut eigener Aussage die Zeichen der Zeit erkannt. Kompetenz des Mitarbeiters wird weiterhin überzeugen.