Donnerstag, 29. November 2012

Bahn billiger als Flug?

Einer Studie des deutschen Verkehrsclub zufolge ist die Reise mit der Bahn innerhalb Deutschlands meist erheblich günstiger als der Flug.

Wir gehen mal davon aus, dass die Daten und Schlussfolgerungen korrekt sind. Treffen Sie aber auch auf Gruppenreisen zu? Das wäre anzunehmen, da die Bahn für Gruppen Rabatte einräumt (wenn diese auch stark reduziert wurden), die Airlines bei steigender Auslastung den Preis eher erhöhen.

Ich habe daher versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Natürlich nicht mit 270 Testbeispielen, dazu fehlt mir das Zeitbudget. Ich bin von einer Strecke ausgegangen, die wir für unsere Kunden häufig bei der Bahn buchen. Es handelt sich um Stuttgart - Berlin.

Das erste Ergebnis kommt nicht überraschend - die wirklichen 'Billigflieger' wie Easyjet und Ryanair bieten keine innerdeutschen Verbindungen an. Germanwings fliegt von Stuttgart nach Berlin, bei einer angenommenen Reise vom 18.03. - 23.03.13 mit 9 Personen kostet das 92,88 € / Person. Nimmt man neben Handgepäck noch einen Koffer mit, erhöht sich der Preis auf 112,88 € / Person.

Die Bahnverbindung mit ähnlicher Ankunftszeit in Berlin und Rückkehr in Stuttgart kostet (Gruppe&Spar 70 auf der Hinfahrt, Gruppe&Spar60 auf der Rückfahrt) 98,50 € inklusive Reservierungsentgelt.

Fazit: Bei 9 Personen sieht der Flug nicht schlecht aus. Bei 20 oder 30 Teilnehmern wird der Flugpreis auf ca. 130 € + Gepäckgebühr steigen. Damit ist der Preisvorteil der Bahn offensichtlich (entsprechende Kontingente vorausgesetzt).

Ist der Flug schneller als die Bahn? Schneller wohl schon ;-) - aber wie ist die Gesamt-Fahrtdauer?

Die Bahn braucht für die Strecke 5,5 - 6,5 Stunden.
Die Flugzeit ist mit 1 Stunde und 10 Minuten angegeben. Dazu kommen 2 Stunden Checkin-Zeit und ca. 1,5 Stunden, um seinen Koffer abzuholen und mit der S-Bahn in Berlin vom Flughafen zum Hbf zu fahren. Insgesamt also 4,5 Stunden.

Für eine Strecke innerhalb Deutschlands ist die Bahn im Vorteil. Nimmt man die ökologische Bilanz dazu, ist die 1 Stunde längere Fahrtzeit zu verkraften. Hoffen wir nur, das sich die Preispolitik der Bahn wieder normalisiert. Auf einigen Strecken waren vergünstigte Tickets für Gruppen nicht mehr zu bekommmen. Da steigen wir dann in den Bus um - beste Öko-Bilanz (noch vor der Bahn) und einen Chaffeur für Fahrten vor Ort inklusive.

Dienstag, 27. November 2012

Leben und Sterben in Pompeij - Ausstellung im Britischen Museum London

Im Jahre 79 wurden die Städte Pompeij und Herculaneum in Süditalien von Lava und Asche des Vesuv begraben. Ein Tragödie, die nach Schätzungen ca. 15.000 Menschen das Leben kostete.

Ca. 1500 Jahre war die Stadt bis zu 25 Meter hoch mit Asche und Bimsstein bedeckt. Nach mehreren Versuchen wurde vor allem ab 1863 die Ausgrabung der Ruinen vorangetrieben und bis heute sind ca. 2/3 der Stadt frei gelegt. Unter vulkanischer Asche war die Stadt jahrhundertelang konserviert und da der Untergang sehr schnell vor sich ging, erlauben die Ausgrabungen ein immer klareres Bild auf das Leben in der römischen Welt im 1. Jahrhundert.

Aufgrund guter Zusammenarbeit zwischen den italienischen Behörden und dem Britischen Museum sind ca. 250 Objekte vom 28. März bis 29. September 2013 in London zu sehen.

Die Ausstellung wird laut Pressemeldung dem Besucher einen Eindruck des täglichen Lebens in der römischen Welt vermitteln. Nicht heldenhafte Einzelpersonen und sagenhafte Filmpersonen sondern der die Privatperson im Alltag steht im Mittelpunkt. Handwerker, starke Frauen, befreite Sklaven und Kinder in ihrem täglichen Umfeld.

In 2013 brauchen Sie sich also bezüglich Bildung nicht zwischen Italien und Uk entscheiden. Fahren sie nach London mit Krone und Empire - ergänzt durch einen Besuch im Alltag des alten Rom!

Freitag, 23. November 2012

60 Jahre Mausefalle

Am Sonntag jährt sich die Uraufführung von Agatha Christie's 'The Mousetrap" im Londoner West End zum 60 Mal. Ursprünglich schrieb Agatha Christie das Stück als Hörspiel für das Radio. Es war ein Geburtstagsgeschenk für Queen Mary und wurde 1947 gesendet. Die Autorin überarbeitete es dann für die Bühne und in der letzten Fassung wurde es am 25. November 1952 uraufgeführt.

Inzwischen ist die Aufführung eine Londoner Tradition. Das 8-Personen-Stück spielt in einer Pension, die durch Schneefall von der Aussenwelt abgeschnitten ist und in der sich wohl auch ein Mörder aufhält. Gruselige Spannung nach Agatha Christie eben. Die Auflösung ergibt sich erst zum Schluss, während der Pause darf also heftig diskutiert werden. Zum Ende werden die Zuschauer beschwört, das Geheimnis der Auflösung zu bewahren - Marketing, das seit 60 Jahren funktioniert.

Das St. Martin's Theatre bietet den passenden Rahmen zum britischen Humor und damit das Stück nicht an Frische verliert, wird das Ensemble alle 10 Monate ausgetauscht.

Ein wahres Vergnügen für jeden, der bei einem Besuch in London etwas typisch Britisches erleben möchte - grundlegende englische Sprachkenntnisse vorausgesetzt. Vorstellungen gibt es täglich ausser Sonntag und die Karten können aktuell 1 Jahr im Voraus gebucht werden.

Donnerstag, 22. November 2012

Vulkanpark Eifel

Klassenfahrten mit Schwerpunkt Geologie/Erdkunde? Dafür müssen sie nicht unbedingt weit fahren. Seit 1994 bietet der Vulkanpark Eifel anschaulich aufbereitete Informationen zur Vulkantätigkeit in Deutschland.

Uralte Geschichte? - von wegen. Der letzte Vulkanausbruch im deutschen Südwesten ist gerade einmal 13.000 Jahre her. Erdgeschichtlich betrachtet war das gestern und die Forschung geht davon aus, dass die Aktivitäten unter Koblenz-Mayen nicht abgeschlossen sind.

Der Vulkanpark umfaßt mehrere Stationen. In den Informationszentren wird Fachwissen vermittelt und Geschichte sowie Zukunft der Vulkanaktivität in der Region und weltweit behandelt. Die Ausstellungen umfassen aber nicht nur Beschreibungen und Bodenproben. Hier kann man auch die Wirkung von Vulkanausbrüchen und Erdbeben an Modellen 'spüren'. Den letzten Ausbruch am Laacher See kann man in einer effektvollen Film-Projektion miterleben und die Berichterstattung über Vulkanausbrüche weltweit gebannt mitverfolgen.

Den Abbau von Vulkanstein sehen Sie im Lava-Dome, wo auch ein Teil der Aufnahmen zum Fernseh-Mehrteiler über einen fiktiven Ausbruch der Vulkane in der Eifel entstanden ist. Der mit 60 Meter höchste Kaltwassergeysir der Welt ist in Andernach zu bestaunen und bei Mayen kann man sich die Folgen des letzten Vulkanausbruchs in der Landschaft ansehen.

Den Erdkunde-Lehrer wird es jetzt wahrscheinlich in den Fingern jucken, daraus eine mehrtägige Info-Veranstaltung zu machen. Für eine Jugendreise ist eine Auswahl an zwei halben Tagen aber wohl interessanter. Mit Unterkunft in der Eifel oder in Trier läßt sich die Fahrt mit Programmpunkten wie einem Besuch des Nürburgrings und der Städte Trier, Koblenz und Luxembourg (inkl. Besichtigung der Kasematten) auffrischen.

Mittwoch, 14. November 2012

Tower of London - gut bewacht?

Die Zeitungsmeldung klingt wie eine Posse. Da hat ein wohl gut informierter Dieb den Zaun übersprungen, den Schlüssel zur Zugbrücke entwendet und ist unbehelligt von dannen gezogen - die traditionellen Wächter dürfen sich nämlich nicht bewegen.

Der 'Tower of London' ist als Hochsicherheitstrakt bekannt. Seit jeher befestigt diente er unter anderem als Gefängnis und Safe für die Kronjuwelen. Diese Werte sind natürlich gut gesichert und bewacht. Öffentlich treten die 'Yeomen Warders of Her Majesty's Royal Palace and Fortress the Tower of London' auf, eine traditionelle Wachgruppe, die seit 1485 besteht und im Volksmund 'Beefeater' genannt wird. Sie haben heute vor allem Repräsentationsaufgaben und informieren die Besucher des Tower.

Über die Bedeutung des Namens ist man sich nicht einig. Naheliegend scheint die Erklärung, dass die Truppe Rindfleisch (beef) zu Essen bekam, dass für den Durchschnittsbürger nicht erschwinglich war. Es kann sich aber auch um die Abwandlung einer anderen Bezeichnung sein.

Unterstüzt wird die 'Wachgruppe' übrigens von den Raben des Tower, die täglich mit Fleisch gefüttert und durch Stutzen der Flügel am Wegfliegen gehindert werden.

Donnerstag, 8. November 2012

100 Jahre belgische Praline

Apotheker sind wichtig für unser Wohlbefinden? Aber Ja! Nach Überzeugung des belgischen Verband Choprabisco als Vertreter der Süßwarenindustrie hat der Apotheker Jean Neuhaus vor 100 Jahren die Praline erfunden.

Sein Großvater verließ 1857 die Schweiz und eröffnete in Brüssel eine 'pharmazeutische Confiserie'. Hier wurden Hustenbonbons, Lakriz und Riegel aus Bitterschokolade hergestellt und verkauft. Jean Neuhaus jun. war ein kreativer Kopf und füllte 1912 eine Creme in eine Hülle aus Schokolade und nannte das Ergebnis 'Praline'.

Inzwischen sind belgische Pralinen weltbekannt und jedes Jahr werden fast 50.000 Tonnen Pralinen exportiert.

Bei einem Besuch in Brüssel sollten sie die Besichtigung einer Schokoladenfabrik einplanen. Überall in der Stadt finden sie zudem Confiserien, in denen Köstlichkeiten verschiedenster Machart angeboten werden. Jedes Jahr werden neue Kreationen entwickelt.