Mittwoch, 29. Mai 2013

E-Tickets? - Gerne, aber bitte richtig

Auch bei Gruppenreisen und Klassenfahrten nehmen E-Tickets erfreulicherweise zu. Die Billigflieger machen es vor indem sie auf Tickets ganz verzichten sondern nur auf die Buchungsnummer und die Authentifizierung der Teilnehmer setzen. Gedruckt werden hier erst die Bordkarten. Attraktionen und Museen bieten analog den Eintritt für Gruppen allein mit Vorlage eines Vouchers, auf dem die eindeutige Buchungsnummer angegeben ist. Dieser kann in vielen Fällen auch elektronisch (Smartphone oder Tablet) vorgezeigt werden.

Das Rijksmuseum in Amsterdam hat im Zuge der Komplettrenovierung auch auf E-Tickets umgestellt. Das ist praktisch. Wir buchen die Teilnehmer online und erhalten einen Link zu den Tickets. Doch dann kommt die große Überraschung - die Tickets müssen ausgedruckt vorgezeigt werden. Eine DinA4 Seite je Teilnehmer! In unserem aktuellen Fall sind das 39 Seiten Papier für einen Museumseintritt. Da hat wohl jemand eine Entwicklung verschlafen, die eigentlich auf die Einsparung von Ressourcen setzt. Sehr schade.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Airlines wegen 100% Vorauszahlung verklagt

Bei Buchung eines Billigfluges haben wir uns an eine Vorgehensweise gewöhnt, über deren Folgen wir uns wohl selten Gedanken machen. Wer heute einen Flug bei Ryanair, Easyjet oder auch anderen Low-Cost-Airlines im Internet bucht, zahlt mit der Buchung 100 % des Flugpreises - selbst wenn der Reisetermin erst Monate in der Zukunft liegt. Das gilt auch für die Buchung von Gruppenreisen und Klassenfahrten, bei denen der Gesamtbetrag mehrere Tausend Euro betragen kann.

Gibt es einen vernünftigen Grund für diese hohe Vorauszahlung? Anzahlungen sind im Reisegeschäft gängige Praxis und begründen sich darin, dass der Veranstalter oder Träger einer Leistung mit der Planung und Vorbereitung sofort beginnt. Er schließt verbindliche Veträge ab und muss auch seinerseits Vorauszahlungen leisten. So dient eine Anzahlung der Airline auch als Sicherheit, dass der reservierte Platz nicht kurzfristig wieder freigestellt wird und der Ertrag ausbleibt.

So weit so gut - aber 100 % für einen Flug in 6 Monaten? Die Airline bezahlt das Kerosin kaum so lange im Voraus, Flughafengebühren und Tax fallen genausowenig vorab an wie Personalkosten. Die Zahlung ist damit kaum zu rechtfertigen. Rechnet man die Beträge zusammen, ergeben sie für die Interessen der Fluggesellschaft jedoch durchaus Sinn. Viele Flüge sind Monate im Voraus schon gut ausgelastet - und 100 % bezahlt. Da kommen Beträge zusammen, die sich anlegen lassen, um einen Zusastzprofit zu erwirtschaften.

Damit sind wir bei einer Folge, die bisher viel zu wenig diskutiert wird. Was passiert, wenn die Airline das Geld nicht gut anlegt? Zudem stehen einige Marktteilnehmer immer wieder kurz vor der Insolvenz oder beunruhigen zumindest durch Negativrekorde in den Bilanzen. Wir würden vielleicht keine Aktien kaufen - leihen aber bereitwillig Geld für unseren Flug. Meldet die Airline in der Zeit zwischen Buchung und Flugtermin tatsächlich Insolvenz an, ist das Geld unter Umständen verloren. Zumindest ist die Forderung nur mit Aufwand geltend zu machen. Ryanair hat seinen Firmensitz in Irland, Easyjet in London.

Um diesem Risiko bei Reiesbuchungen vorzubeugen wurde vor einigen Jahren in Europa eine Insolvenzabsicherung für Reiseveranstalter eingeführt. Leisten sie für eine Pauschalreise vorab Zahlungen, so sind diese im Falle einer Insolvenz des Veranstalters versichert - sie erhalten Ihr Geld auf jeden Fall zurück oder der Insolvenzabsicherer sorgt für den Ablauf der Reise. Diese Absicherung gibt es nicht für Fluggesellschaften. Hier ist der Kunde auf sich gestellt.

Diesem Geschäftsgebaren will die Verbraucherzentrale NRW jetzt einen Riegel vorschieben und hat mehrere Airlines wegen der Praxis der Vorauszahlungen verklagt. Warten wir ab, wie das ausgeht. Diskutiert wird das Thema bei jeder größeren Insolvenz seit Jahren.

Easyjet reduziert Maximalmaße für Handgepäck

Die Reisedauer bei Gruppenreisen und Klassenfahrten liegt meist unter 5 Tagen und können in vielen Fällen ohne Aufgabegepäck durchgeführt werden. Die Flüge mit Easyjet waren hier bisher besonders angenehm, da die Maximalmaße mit 56 x 45 x 25 cm größer waren als bei anderen Airlines. Zudem gibt es bei Easyjet keine Gewichtsbeschränkung.

Diese Woche hat Easyjet seine Kunden über eine Neuerung informiert. Grundsätzlich gelten weiterhin die Maximalmaße von 56 x 45 x 25 cm. Bei hoher Auslastung gilt jedoch nur eine Garantie für Handgepäck in den Maximalmaßen 50 x 40 x 20 cm. "Sie können sich entscheiden, ein Gepäckstück in den Maßen bis 56 x 45 x 25 cm mitzubringen" heißt es auf der Website von Easyjet. "Bei Flügen mit starker Auslastung wird das Gepäckstück ggf. im Gepäckraum deponiert" Offen bleibt, ob dies ohne die für Aufgabegepäck anfallende Gebühr geschieht oder kostenpflichtig ist.

Die neue Regelung gilt für Flüge ab 02.07.13

ERGÄNZUNG- laut Antwort von Easyjet auf unsere Anfrage auf Twitter wurde uns mitgeteilt, dass für die Unterbringung im Gepäckraum keine Gebühr berechnet wird

Mittwoch, 15. Mai 2013

Ein Plädoyer für Strassenmusiker

Zu einer der schönsten Erinnerungen aus meiner Zeit in München zählen die Strassenmusiker, die Einheimische wie Gäste mit (mehr oder weniger) melodischen Melodien erfreuen. An einem dunklen Winterabend war z. B. am Karlstor (Stachus) ein Akkordeon-Spieler und ein Sänger von 100 - 200 Menschen umringt. Der Musiker spielte mit Hingabe Musik aus italienischen Opern und sein Partner sang dazu die Arien. Im heimeligen Licht der winterlichen Beleuchtung hatte die Szene etwas Verzauberndes und liess viele, die vorher hektisch ihre Einkäufe erledigen wollten, innehalten und diesem Genuß für die Ohren lauschen.

Oft sind es Musikstudenten, die sich etwas dazuverdienen und aufgrund ihrer Ausbildung sehr gute Qualität bieten. Aber auch professionelle Strassenmusiker sind darunter und nur sehr selten treffe ich auf Akteure, denen man raten möchte, noch etwas zu üben, bevor sie sich in die Öffentlichkeit trauen. Erst vergangenen Donnerstag traf ich in München auf ein Quartett, dass auf dem Marienplatz in München hochwertige Musik darbot.



Dafür ist mir ein kleiner Obolus nicht zu schade, um diese besondere Art der Kultur zu unterstützen.

In Prag ist man da offensichtlich anderer Meinung. Nach Presseberichten soll diesen Monaten ein Verbot von Strassenmusik in Teilen der Altstadt erlassen werden. Anwohner hätten sich über die Dauerberieselung beschwert und trotz Protesten sollen die Musiker ausser auf der Karlsbrücke (mit Dezibel-Begrenzung) aus der Stadt verbannt werden. Das halte ich persönlich für sehr schade. Gerade eine Stadt wie Prag mit langer Tradition an Kunst gewinnt durch Künstler, die öffentlich spielen, darunter einige, die dies hauptberuflich seit Jahrzehnten tun und das Stadtbild prägen.

Dienstag, 7. Mai 2013

Kundendialog - die nächste Generation

Die Organisatino und Planung von Gruppenreisen und Klassenfahrten erfordert umfangreichen Informationsaustausch. Dabei hat sich das Kommunikationsverhalten unserer Kunden rapide verändert. Waren es bis vor ein paar Jahren vor allem Kataloge, die für die Planung einer Reise gewälzt wurden, dient heute das Internet als vorrangige Informationsquelle. Bilder machen gleich Laune auf ein Reiseziel und die Informationen sind im Idealfall tagesaktuell.

Bei der Planung einer Gruppenreise ist es jedoch noch nicht der schnelle Mausclick, mit dem eine Buchung abgeschlossen wird. Der Entscheidungsprozeß dauert durch die Vielzahl der Beteiligten länger und der Informationsbedarf ist größer.

Doch an die "just in time" - Information ist man gewöhnt. Da erscheint eine Antwortzeit von 1-2 Tagen schon sehr lange. Man greift also zum Telefonhörer - sofern man denn noch gerne telefoniert. Einige meiner Kunden tun das nicht mehr gern. Sie senden SMS und emails und erwarten eine ebenso kurzfristige Antwort.

Beim ersten Besuch unserer Website stehen Mobilfunknummer und email-Adresse eines Beraters nicht im ersten Blickfeld. Das ist dem (neudeutschen) Eye-Catcher vorbehalten.

Damit Besucher unserer Website ihren Ansprechpartner trotzdem sofort erreichen können, haben wir einen Live-Chat ergänzt. Während der Arbeitszeit des Verkaufs kann über einen Textlink auf der Startseite und über einen Button auf der Seite mit unseren Kontaktdaten direkt eine Verbindung zum Reiseberater aufgebaut werden. Ausserhalb der Arbeitszeit besteht die Möglichkeit, einen Rückruf anzufordern. Und der wird am nächsten Tag sofort erledigt - versprochen!