Freitag, 27. September 2013

Stärk das EuGH Urteil die Rechte der Bahnkunden?

Gestern Nachmittag wurde ich im Auto von der Meldung überrascht, dass der Europäische Gerichtshof die Haftung der Bahngesellschaften auch auf Fälle von höherer Gewalt ausdehnt.

Für den Kunden ist das auf den ersten Blick positiv. Jetzt erhält er nicht nur dann Geld zurück, wenn Verspätungen durch betriebsbedingte Störungen wie technische Defekte oder Fehlplanungen entstehen sondern auch, wenn das Wetter Kapriolen schlägt oder Naturgewalten den Verkehr zum Erliegen bringen. Während Flug-, Bus- und Autoreisende dann einfach ausharren oder vor den Unwägbarkeiten des Lebens kapitulieren müssen, kann sich der Bahnreisende nach einer Stunde eine Forderung gegenüber der Bahngesellschaft notieren.

Der Erstattungsanspruch bezieht sich ausdrücklich nicht auf die Haftung für Folgeschäden. Kosten wegen einem verpasstem Termin oder für Zwischenübernachtungen können nicht geltend gemacht werden. Lediglich ein Anteil am bezahlten Reisepreis erhält der verspätet Reisende zurück.

Wer sich jetzt ein plötzliches Winterwetter mit Schnee an einem Montag mit Geschäfts- und Berufsverkehr vorstellt - da kommt schon etwas zusammen. Auch wenn die Deutsche Bahn betont, auch bisher habe man die Klausel "keine Erstattung bei höherer Gewalt" nur sehr eingeschränkt angewandt - irgendwo werden die Erstattungen kalkuliert werden müssen. Und das geht im Dienstleistungsbereich über den Preis. Die Bahnpreise werden durch das Urteil wohl - zumindest moderat - ansteigen.

Montag, 23. September 2013

Neues aus Amsterdam

Die Sehenswürdigkeiten für Gruppenreisen oder Klassenfahrten nach Amsterdam sind dieses und nächstes Jahr einem ungewohnten Wandel unterworfen. Über die Neueröffnung des Rijksmuseums nach langjähriger Restaurierung haben wir schon berichtet und wie die ersten Rückmeldungen von Kunden zeigen, ist der Besuch empfehlenswert. Für Schüler bis 18 Jahre ist der Eintritt übrigens kostenlos.

Das Van Gogh Museum hat durch die Identifizierung des Gemäldes "Sonnenuntergang bei Arles" als echten Van Gogh eine Attraktion hinzugewonnen. Dies allerdings nur für relativ kurze Zeit. Das Werk wird nur bis Ende 2014 in Amsterdam im Van Gogh Museum zu sehen sein, danach kehrt es in die Heimat des Eigentümers aus Norwegen zurück. Ein guter Grund also, Amsterdam noch in 2014 einen Besuch abzustatten.

Vom Anne-Frank-Haus gibt es weniger Positives zu berichten. In einem Rechtsstreit, den der Anne Frank Fonds mit Sitz in der Schweiz angestrengt hat, wurde entschieden, dass die Leihgaben an das Anne Frank Haus im Januar 2014 zurückzugeben sind. Die Originale sind daher nur noch bis Ende Dezember 2013 in Amsterdam zu sehen. Auch wenn die Kuratoren des Anne-Frank-Haus sicherlich für Ersatz oder Repliken sorgen werden, so ist dies sicherlich ein Anlaß, dem geschichtsträchtigen Gebäude und dem Museum noch einen Besuch abzustatten.

Anläßlich dieser Veränderungen haben wir ein Reisepaket Amsterdam für Jugendreisen/Klassenfahrten zusammengestellt und parallel eines für Gruppenreisen nach Amsterdam. Amsterdam ist sehr gut mit der Bahn erreichbar, ab ca. 30 Personen lohnt sich die Fahrt mit Bus.

Dienstag, 3. September 2013

Reisen oder Eintauchen?

Bei Städtereisen überkommt mich immer wieder das Gefühl, nicht alles vom Flair des Reiseziels mitzunehmen. Ich bestaune die Architektur und Zeugnisse der Geschichte, beobachte die Menschen mit ihren Eigenheiten und Lebensart und versuche, das alles nachzuempfinden. Das gelingt aber nur sehr begrenzt. Selbst im Gespräch mit Einheimischen kann man nur erahnen, welches Lebensgefühl sich hinter dem Offensichtlichen verbirgt.

Vielleicht liegt darin der Grund, warum wir als Reisende dazu neigen, Souvenirs mitzunehmen. Nicht unbedingt die Artikel made in China, die zuhauf angeboten werden. Nein, Gegenstände, die an die Gefühle erinnern sollen, die uns beschlichen haben.

Eine gute Möglichkeit, die Lebensart zumindest im Ansatz zu empfinden, ist für mich, das zu probieren, was im Reiseziel üblich ist. Eine Grundlage ist dafür ein Besuch im Museum über die Stadt- (Landes-) geschichte. Das sind oft nicht die speaktakulärsten, man erfährt aber viel über Hintergründe und Entwicklungen. Mit diesem Wissen heißt es dann, soviel wie möglich von dem zu probieren, was für das Reiseziel typisch ist. Das Essen zum Beispiel. Jede Region hat Gerichte, die sich im Laufe der Zeit aus dem entwickelt haben, was in der Region vor allem vorhanden war und aus dem, was die Menschen gerne tun.

Probieren sie es aus. Besichtigen sie bei einer Tour nach Berlin nicht nur den Reichstag und die Museumsinsel. Besuchen Sie Museen zur wechselvollen Geschichte, wandern sie an der East Side Gallery vorbei und lassen sie Gedenkstätten auf sich wirken. Gehen sie in eine typische Kneipe und probieren sie 'Berliner Weisse', bestellen sie sich Eisbein mit Kraut oder Buletten und lassen sie sich von einer original 'Berliner Schnauze' die Welt erklären. Und schon sind sie mitten drin.

Auch bei einer Gruppenreise läßt sich das gut einbauen. Die Programme sind genauso verfügbar und in einer Brauerei können sie nicht nur die Geheimnisse der Braukunst kennenlernen sondern sowohl Bier als auch Essen probieren. Und die Berliner Schnauze? Die finden sie zum Beispiel im politischen Kabarett wie der 'Distel' - hier wird die (politische) Welt auf ganz besondere Art erklärt.

Ich wünsche viel Vergnügen! Ein Beispiel für so eine Reise haben wir für sie zusammengestellt.