Donnerstag, 29. Mai 2014

Urlaub für 22 Prozent unerschwinglich

Einer Auswertung des Statistischen Bundesamt zufolge können sich 22 % der Deutschen keine Urlaubsreise leisten. Gegenüber dem Europa-Durchschnitt von 40 % mag das noch vertretbar klingen und zum Überleben ist Reisen wohl auch nicht absolut notwendig. Zeigt der Bericht doch, dass auch unerwartete Reparaturen oder Anschaffungen für einen bedeutenden Anteil der Bevölkerung nicht finanzierbar sind.

Mit finanziellen Problemen sind in unserer Gesellschaft auch Ausgrenzung verbunden. Erfolg und finanzielle Unabhängigkeit gelten als erstrebenswert und diese Werte werden in den Medien vorrangig präsentiert. Personengruppen, die nicht mithalten können, geraten an den Rand - mit allen Folgen, die das für den Einzelnen mit sich bringt.

In diesem Zusammenhang wurde auf der ITB in diesem Jahr vom NIT eine Studie vorgestellt, die einen ähnlichen Punkt beleuchtet hat. Die Studie ergibt, dass gerade sozial schwache Familien auf Urlaubsreisen verzichten müssen. Bei Klassenfahrten dagegen gibt es bezüglich der Teilnahme keinen nennenswerten Unterschied nach Einkommen. Die Jobcenter übernehmen die Kosten einer Klassenfahrt, wenn die Familie Arbeitslosengeld II /Sozialgeld, Sozialhilfe, Wohngeld oder Kinderzuschlag erhält. Und wie uns unsere Kunden berichten, geschieht dies zuverlässig und pünktlich.

Vor diesem Hintergrund ist es sehr schade, wenn die Durchführung von Klassenfahrten durch Belastungen für Lehrer in Frage gestellt werden. Da wird die Kostenübernahme durch Begrenzung von Budgets in Frage gestellt oder Klassenfahrten werden von Lehrerverbänden gestrichen, weil sie sich bezüglich der Wochenarbeitszeit mit dem Ministerium nicht einig werden.

Vergangene war im Deutschlandfunk in einem anderen Zusammenhang der Satz zu hören: "Der einzig richtige Beweggrund, Lehrer zu sein ist, Kinder zu lieben" Wenn ein Anteil von 22 % der Kinder nur im Rahmen einer Klassenfahrt die Möglichkeit haben, zu reisen, dann sollte das eine Bevölkerung, die ihre Kinder liebt, nicht blockieren.

Montag, 26. Mai 2014

Fernbuslinien auch für Reisegruppen

Auf die Liberalisierung des Fernbusmarktes in Deutschland haben wir lange gewartet und als die Gesetzeslage den Ausbau des Liniennetz auch ausserhalb der Berlin-Verbindungen zuliess, waren wir zunächst etwas enttäuscht über das magere Angebot. Gerade für Reisegruppen war das Angebot dünn, es gab oft keine Preise und/oder einfache Buchungsmöglichkeit für Gruppen oder die Termine konnten erst sehr kurzfristig gebucht werden.

Inzwischen hat sich hier einiges getan. Zwei Beispiele, die uns vor kurzem aufgefallen sind, machen das deutlich.

Köln - London
Von Köln aus (und Einzugsgebiet) ist die Fahrt mit dem Fernlinienbus nach London schon für 30 € möglich. Das Angebot ist online verfügbar, kann jetzt schon für Termine bis Ende September gebucht werden und nimmt auch Buchungen von 20, 30 oder 40 Personen. Und der Preis liegt noch weit unterhalb dem, was bei anderen Transportmitteln möglich ist.

Linz-Prag
Auch für ca. 30 € ist die Fernbuslinie Linz-Prag möglich. Auch hier kann schon bis Ende September gebucht werden und mit Umsteigmöglichkeiten sind auch Berlin, Wien, Klagenfurt und Salzburg eingebunden.

Die Fernbuslinien werden damit auch für Klassenfahrten und Gruppenreisen interessant. Die Fahrtdauer ist zwar etwas länger als mit der Bahn, der Preisvorteil tröstet darüber aber mehr als hinweg.





Dienstag, 20. Mai 2014

London oder Paris ?

Diese Woche haben wir eine Klassenfahrt oder Jugendreise nach London als Wochenangebot herausgestellt. Anlass war die Meldung der vergangenen Woche, dass London jetzt offiziell als das beliebteste Reiseziel weltweit aufgeführt ist. Nach einem Bericht in der Welt vom 09.05.14 'zeigen aktuelle Zahlen aus Großbritannien ..., dass London mit seinen 16,8 Millionen Gästen vor Bangkok (15,9 Millionen), Paris (13,9 Millionen) und New York (11,5 Millionen) liegt.'

Das konnte der in der Auflistung genannte europäische Mitbewerber um den Titel natürlich nicht stehen lassen. Am 14.05.14 berichtete die gleiche Zeitung über die neuesten Zahlen aus Paris, mit denen die französische Hauptstadt den Titel für sich beansprucht. Dabei wird deutlich, dass eine objektive Titelvergabe ausserordentlich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist.

Ist das überhaupt notwendig? Beide Metropolen sind beliebte Urlaubsziele und ich würde behaupten, sie sind nicht austauschbar. Wer dieses Jahr nach London fahren möchte, wird Paris nicht als gleichwertige Alternative sehen und umgekehrt. Es wäre auch sehr bedauerlich, wenn die Reiseziele so austauschbar wären.

London ist für eine Gruppenreise ein sehr interessantes Ziel und es gibt vieles, was in anderen Ländern nicht in dieser Art zu sehen ist. Zum Beispiel eine große Anzahl hochwertiger Musical-Produktionen, der britische Adel und die Monarchie mit ihren Zeugnissen, Pubs und Sehenswürdigkeiten, in denen sich die Geschichte Englands als Weltmacht spiegelt. Das Britische Museen gehört zu den besten weltweit - das kann man aber auch mit gutem Recht vom Louvre in Paris behaupten.

Bei einer Gruppenreise nach Paris denke ich an an französische Küche, eine von Freiheit und Bürgertum geprägte Geschichte, bildende Künste und eine von Herz geprägte Lebenseinstellung.

Besuchen sie am besten beides - beide Städte sind auf ihre Art reizvoll und sehenswert. Lassen sie sich von den Besonderheiten treiben und tauchen sie ein in die von der jeweiligen Geschichte geprägte Lebensweise und Kultur.

Mittwoch, 14. Mai 2014

(Noch) mehr Kultur in Berlin

Berlin zählt mti seiner aussergewöhnlichen Geschichte zu einem der beliebtesten Reiseziele. Als Symbol der Teilung Deutschlands, Hauptstadt des deutschen Kaiserreichs ab 1871, der Weimarer Republik und des dritten Reiches und des wiedervereinigten Deutschland bietet es umfangreiches Anschauungsmaterial zur deutschen Geschichte. Unzählige Museen zu verschiedensten Themen, Ausstellungen, die deutsche Bundesregierung, Gedenkstätten - all das macht eine Gruppenreise nach Berlin wertvoll.

Auch Kulturell hat die deutsche Haupstadt mit einigen Highlights aufzuwarten. Neben Hamburg ist sie die Stadt mit den meisten Musicals, politisches Kabarett hat einen lange Tradition und Künstler verschiedenster Richtungen tummeln sich in Berlin.

Stillgelegte Gebäudekomplexe, Fabriken und Industrieflächen bieten immer wieder die Möglichkeit, neuen Raum für Kunst und Kultur zu schaffen. So wurden bereits Mitte der 90er Jahre die Hackeschen Höfe saniert. Das denkmalgeschützte geschlossene Hofareal wurde wieder seiner ursprünglichen Mischnutzung für Kunst, Kultur, Wohnen, Gewerbe und Gastronomie zugeführt und ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische gleichermassen.

Schon einige Jahre früher, ab 1979 wurde auf dem Geländer der ehemaligen der UFA-Film Kopierwerke ein Zentrum für Kultur, Ökologie und Gemeinschaft geschaffen. Als 'grüne Oase' in der Großstadt bietet hier eine Kommune von ca. 40 Bewohnern ein regelmäßiges Bühnenprogramm, das von Theater, Kabarett, Varieté, Musik bis zu Kinderzirkus reicht.

Im Herbst diesen Jahres (geplant: 13. September 2014) wird im Gebäude-Komplex der Kindl-Brauerei ein Zentrum für zeitgenössische Kunst eröffnet. Der denkmalgeschützte Klinkerbau aus rotem Backstein wurde aufwändig saniert und mit einem sieben-geschossigen Turm, dem 20 Meter hohen Kesselhaus, Maschinenhaus und dem Sudhaus mit sechs kupfernen Pfannen verbleibt ein Zeugnis der Berliner Traditionsbrauerei. Unter Leitung des Schweizer Kurators und Kunstkritikers Andreas Fiedler wird hier ein Zentrum für Gegenwartskunst erstehen mit Ausstellungen, Ateliers, Veranstaltungen und Gastronomie.

Berlin wird auch kulturell immer reicher und vielseitiger. Das nächste Projekt steht noch in den Startlöchern - das Tempelhofer Feld auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen bietet viel Platz für Innovationen und mit seiner bedeutenden Geschichte wird es die Berliner 'Landschaft' noch bunter gestalten.

Montag, 12. Mai 2014

Covent Garden in London - eine Attraktion für lau *

Suchen sie bei Gruppenreisen nach London auch das typische, britische, unterhaltsame, einprägsame der Stadt? Dafür wird natürlich eine ganze Menge geboten. Ganz besonders interessant ist 'Covent Garden' - und es ist zudem kostenlos (*).

Nicht der Stadtteil an sich, besonders das Gebiet um die Markthallen des 'Covent Garden Market' herum entwickelt sich besonders an Wochenenden und Feiertagen zum Publikumsmagnet.

Diese Sehenswürdigkeit ist buchstäblich 'gewachsen'. Nach dem grossen Brand im Jahr 1666, dem viele Märkte im Osten der Stadt zum Opfer gefallen waren, wurde der Markt in Covent Garden zu einem der wichtigsten und entwickelte sich zu einem Umschlagplatz für exotische Güter aus aller Welt. 1830 wurden die Markthallen errichtet, um den Marktbetrieb auch unabhängig von der Witterung zu ermöglichen. Mitte des 20. Jahrunderts wurde die Nutzung als Markt aufgrund des Verkehrsaufkommens unmöglich und der Markt zog an einen neuen Ort, 5 km entfernt. 1973 erhielten die Gebäude rund um die Piazza Denkmalstatus und konnten so erhalten werden. 1980 wurden die Hallen als Einkaufszentrum und Touristenattraktion neu eröffnet.
Soweit zur Geschichte. Trifft man bei erträglich gutem Wetter bei den Markthallen an, schlagen einem Musikklänge verschiedenster Stilrichtung, Schreie von Strassenkünstlern entgege und das eigene Vordrängen wird erst einmal von Menschenmassen gestoppt. Und das ist das pulsierende Leben des 'Covent Garden Market' von heute. Musikstudenten geben Open-Air - Aufführungen ihrer Künste, maskierte Pantomime-Künstler hoffen still auf finanzielle Unterstützung und Touristen aus aller Welt lassen sich hier die Zeit vertreiben.
In den Markthallen finden sich Boutiquen und Anbieter von Souveniers ebenso wie Teehäuser und Pubs. Über die Geländer kann man einen Blick in das Untergeschoß werfen, wo neben Tischen der Restaurationsbetriebe eine Opernsängerin Arien schmettert oder Solo-Künstler Gitarre oder Saxophon spielen. Hier kann man einfach schlendern, Angebote in Augenschein nehmen oder sich von einem Strassenverkäufer etwas andrehen lassen. Souveniers wird man hier allemal finden.
Im Umfeld des 'Covent Garden Market' findet sich auch das London Transport Museum und verschiedene Musical-Theater, Oxford Street und Leicester Square sind nicht weit und auch das Royal Opera House ist hier zu Hause. Informationen zu Veranstaltungen finden sie unter www.coventgardenlife.com

* - sofern sie Händlern, Werbung, gutem Essem und Strassenkünstlern widerstehen können :-)

Freitag, 9. Mai 2014

Look Up! auf Reisen

29.773.974 mal wurde das youtube-Video Look Up! von Gary Turk bereits angesehen. Das Thema scheint zu interessieren. Unsere digitalisierten Welt mit permanenter Online-Verbindung macht natürlich denen Angst, die sich dem nicht gewachsen fühlen. Dazu stößt die Total-Fixierung der besonders Online-Affinen die ab, die Wert auf gute Umgangsformen legen und sich Sorgen um die Sicherheit machen, wenn beim Autofahren, Radfahren, Strasse überqueren SMS geschrieben und Statusmeldungen abgesetzt werden.

Das Video polarisiert und wird entsprechend diskutiert. Das ist auch gut so. Denn zur Nutzung neuer Technologien gehört auch die Beachtung von Umgangsformen.

Bei uns geht es um Gruppenreisen und Klassenfahrten. Wie ist es hier mit der Nutzung von mobilen Geräten?

Smartphones und Tablets sind auf Reisen eine unschätzbare Hilfe. Reiseführer und Stadtpläne lassen sich vorab auf das Gerät laden oder online ansehen. Man weiss immer, wo man gerade ist (solange man Netzverbindung hat) und kann sich den Weg zum nächsten Ziel anzeigen lassen. Die gerade besuchte Sehenswürdigkeit kann sofort online bewertet und das Bild vom Mittagessen an Freunde verschickt werden. Eine steigende Zahl von Städten und Museen bieten Audio-Guides zum Download an. Bei Anbietern wie GetYourGuide und anderen kann man am Zielort online Tickets und Reiseführer buchen - auch noch für den gleichen Tag! Das alles erleichtert das Reisen, spart Zeit und erhöht die Information.

In Gesprächen mit Gruppenleitern und vor allem mit Lehrern wird allerdings immer wieder beklagt, dass die Nutzung von Smartphones dem Zweck einer Reise zuwiderläuft. So berichtete eine Lehrerin über einen Besuch in einem Museum, dass die Schüler nicht allzuviel mitbekommen haben, da sie die meiste Zeit mit ihren Multimedia-Geräten beschäftigt waren.

Hier greift die Aussage des Videos Look Up! Gerade bei Gruppenreisen und Klassenfahrten besteht der Sinn darin, Zeit gemeinsam zu verbringen, Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen und gemeinsam etwas zu erleben. Die Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse erzeugt immer wieder ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Es macht keinen Sinn, den Gebrauch von mobilen Geräten zu untersagen. Das erzeugt nur Frust (nicht nur bei Jugendlichen) und die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Sitzt man gesellig zusammen sollte die Nutzung tabu sein. Und das Reiseziel erlebt der intensiver, der seinen Blick wirklich nach oben richtet - auf Sehenswürdigkeiten, Besonderheiten und auf die Menschen, denen er dort begegnet. Das ist das Ziel von Reisen. Sonst kann man eine Stadt auch auf Google StreetView betrachten oder sich einfach Filme ansehen.