Sonntag, 31. Dezember 2017

Jane Austen House & Museum - immer wieder faszinierend

Die ältere Dame ist auf einem Stuhl in der Ecke des 'Family Room' im ersten Stock des 'Jane Austen House & Museum' in ein Buch vertieft, blickt die eintretenden Besucher freundlich an und hält sich bereit, um Fragen zu beantworten. Diese zurückhaltend Hilfsbereitschaft ist im ehemaligen Wohnhaus der bekannten englischen Novellistin sehr angenehm.

Tapetenreplik im Jane Austen House & Museum
Nachdem wir die Dekoration und Einrichtung betrachtet und die Beschreibungen gelesen haben fällt uns die Staffelei in der hinteren Ecke auf. Hier wird kein Bild sondern ein Tapetenmuster präsentiert, dass dem Muster an den Wänden ähnelt. Blaue und weisse Streifen kreuzen sich wie in einem breit angelegten Webmuster und in jedem der dadurch entstehenden Zwischenräume ist eine weisse Rose mit Stiel und Blättern eingefügt. Im Unterschied zu dem Muster auf der Staffelei fehlt die Blüte im Muster an den Wänden.

Wir wenden uns jetzt an die freundliche Dame und erhalten die Hintergründe zu dieser Neuerung im Jane Austen House & Museum erläutert. Sie verweist auf verblasste Fragmente von Tapete in der Fensterlaibung neben der Staffelei und bei genauem Hinsehen ist das gleiche Muster wie an der Wand zu erkennen.

Die Fragmente an Tapete werden in die Regency-Zeit datiert als das Haus von Jane Austen bewohnt wurde. Daraufhin wurde die Firma Hamilton Weston Wallpapers mit der Rekonstruktion des Musters und der Erstellung eines Replikats beauftragt. Die Firma ist Spezialist für historische Tapeten und verwendet das Handblockdruckverfahren, wie es auch im 19. Jahrhundert verwendet wurde. Nachforschungen des Architekturhistorikers Robert Weston ergaben, dass auf dem Design im Jane Austen House tatsächlich der Stiel einer Rose dargestellt ist, es fehlt jedoch die Blüte. Zudem ist die Tapete kopfüber aufgehangen.

Robert Weston vertritt daher die nachvollziehbare Theorie dass die von der Familie Austen erworbene Tapete ein Fehldruck (vielleicht eines Lehrlings) gewesen ist, die als '2. Wahl' günstiger verkauft wurde. Tapeten waren im 18. Jahrhundert sehr teuer und wurden zusätzlich besteuert. Die Tapeten wären demnach ein weiteres Zeugnis der begrenzten Mittel von der drei Damen nach Tod des Vaters.

Der Family Room im ersten Geschoss des Jane Austen House ist seit Anfang des Jahres 2017 wieder mit der Tapete im Originalmuster ausgestattet, ebenso der 'Drawing Room' im Erdgeschoß. Das Muster auf der Staffelei ist das Originalmotiv wie es damals eigentlich hergestellt wurde.

Das Muster ist heute wieder erhältlich - zum Preis von stolzen 300 Pfund pro Rolle.

Für Liebhaber der Werke von Jane Austen lohnt sich der Besuch des Museums immer wieder. Es ist ein Erlebnis, in den Räumen zu verweilen, in denen Jane Austen ihre Hauptwerke geschrieben oder fertig gestellt hat. Und ebenso wie die freundliche Dame im ersten Stock wartet im 'Drawing Room' ein ebenso freundlicher und hilsbereiter Herr darauf, den Besuchern die Schätze des Museums näher zu bringen.

Entdecken Sie die Welt von Jane Austen auf einer Studienreise nach England - im Mai 2018 findet z. B. eine Fahrt ab Köln statt.




Montag, 25. Dezember 2017

Hastings / Südengland für Klassenfahrten

Mehrere Jahre haben die Schüler Grundzüge der englischen Sprache gelernt und wurden über die Geschichten in den Büchern mit den Besonderheiten der britischen Kultur und Lebensweise bekannt gemacht. Eine Klassenfahrt nach England vertieft das Gelernte jetzt auf besondere Weise. Nicht nur die Herauforderung, mit Muttersprachlern im Alltag in Englisch zu kommunizieren, auch Linksverkehr und die Ernährung prägen das Bild von England.

London und Edinburgh sind die beliebtesten Ziele für Klassenfahrten auf den britischen Inseln, gerade für jugendliche Schüler empfehle ich heute jedoch die Südküste rund um Brighton und Hastings.
Hier lassen sich Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Kultur und Landschaft besonders gut verbinden. Dabei ist Hastings mit rund 90.000 Einwohnern klein genug um Jugendliche in der überschaubaren Innenstadt alleine auf Tour zu schicken. Bahnhof, Strandpromenade, Altstadt und Einkaufsstraßen liegen eng beieinander.

Die Anreise für Ihre Klassenfahrt nach Südengland ist mit der Fähre Calais-Dover gut mit dem Reisebus möglich, von Dover aus sind es nur ca. 80 km. Alternativ bietet sich mit dem Eurostar die Fahrt mit der Bahn und über den Flughafen London Gatwick eine Flugreise mit Bustransfer (80 km) bis zur Unterkunft an.

700 Meter vom Bahnhof / 20 Meter vom Meer / 1200 Meter von der historischen Altstadt / 600 Meter vom Einkaufszentrum - das sind ideale Werte für ein Jugendhotel.
Das Astral Lodge gilt an der Uferpromenade von Hastings und bietet genau diese Lage. Das Haus wird wie eine Jugendherberge von einem Ehepaar geführt, das auch im Haus wohnt und sich liebevoll und aufmerksam um die Gäste kümmert. Im Hostelbereich sind die Zimmer mit Stockbetten, TV und Du/WC ausgestattet. Viele Zimmer sind mit einer Empore ausgestattet, die über eine Treppe erreicht und 2-3 Personen Schlafplätze bietet. Die Zimmer sind in einem guten Zustand und werden regelmäßig renoviert. Im Speiseraum für 60 Personen wird Frühstück und Abendessen angeboten, der Raum kann abends auch für TV- und DVD-Abende genutzt werden.

Was fängt man in Hastings an? Die Gegend wir als 1066 Country beworben da hier der Normannenkönig William I in der Schlacht von Hastings seine Eroberung von England begann. Die Burgruine auch dem West Hill der Stadt kann besichtigt werden und bietet einen fantastischen Blick über die Stadt und auf den Ärmelkanal. Im West Hill verbergen sich auch die im 20. Jahrhundert wieder entdeckten
Schmugglerhöhlen und bieten anschaulich inszenierte Information über die Schmugglertätigkeit über Jahrhunderte.

In der Altstadt informieren Museen zur lokalen Fischerei und zu Schiffswracks über die Geschichte und nach einer Fahrt mit der elektrischen East- oder Westhill Railway auf die Klippen bietet eine Wanderung auf dem Cliffway Ausblicke über die Umgebung und das Meer.

Von Hastings bieten sich Tagesausflüge nach Brighton mit einem Besuch des Royal Pavillion und dem spekaktulären i360 sowie nach London an, ein Kleinod ist auch die mittelalterliche Stadt Rye (19 km).

Tagesausflüge lassen sich von Hastings aus auch ohne Reisebus gut organisieren. Die Bahngesellschaften Southern und South-Eastern bieten Gruppenpreise für Fahrten entlang der Küste nach Rye, Eastbourne oder Brighton sowie nach London an. Die Fahrt nach London ist als Rückfahrticket zum Preis ab 14 € pro Person möglich.

Ihre Klassenfahrt nach Südengland können Sie nach Belieben entsprechend den Voraussetzungen ihrer Gruppe gestalten. Informationen erhalten Sie auf www.ix-tours.com/klassenfahrt/suedengland


Mittwoch, 6. Dezember 2017

Auf vier City Walks London entdeckt

Rügener Schüler ließen sich vom Weltstadtflair begeistern
Klassenfahrt London 14.-18.10.2017 Regionale Schule Gingst

Mit Dank an die Autorin Wendy Schmidt 


Von der Insel Rügen auf die britischen Inseln – das war eine Tour, die für alle von uns Neuland war. Der Flug von Berlin nach London war am schönsten, denn wir hatten passende Sitze, gutes Wetter und eine schöne Sicht über den Wolken. Das Wetter spielte überhaupt sehr gut mit, denn so viel Sonne und Wärme Mitte Oktober ist ungewöhnlich.

In der britischen Hauptstadt übernachteten wir im IBIS Budget Hotel Barking, das für alle Tagestouren mit den City Walks I bis IV der Ausgangspunkt war. Es ist ein gutes Hotel, in dem sich auch Jugendliche wohlfühlen können.
Have a break. Fotoshooting vor dem Tower. Foto: Martina Zabel

Auf den City Walks sahen wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten vom Tower of London bis zum London Eye. Im Tower bestaunten wir die Kronjuwelen und die Ausstellungen zur Geschichte des Gebäudes. Unsere Jungen konnten sich vom Waffenarsenal nicht trennen, der Schmuck war eher was für die Mädchen.

Am schönsten fanden wir den Buckingham Palace im St. James Park und die imposante Tower Bridge, wo unsere Bootstour auf der Themse startete. Das Schiff brachte uns fast genau zum London Eye, in dem wir auch eine 30-Minuten-Tour mitmachten. Alles, was wir im Englischbuch gesehen hatten, entdeckten wir nun aus luftiger Höhe live und in Farbe. 

Für zehn „Points of Interest“ hatten immer zwei Schüler kurze Vorträge vorbereitet, die wir uns gegenseitig an der Sehenswürdigkeit vorstellten. Die Zuhörer lösten während
Stop talking! Listening im London Eye. Foto: Martina Zabel
der Stopps drei Fragen zu den Texten und konnten ihre Gesamtpunktzahl für alle London-Tasks erhöhen. Andere schriftliche und mündliche Aufgaben hatten unsere Lehrer Frau Zabel und Herr Farin aus den Bereichen Mediation, Reading, Speaking und Writing zusammengetragen.

Natürlich blieb nach dem Bildungsprogramm mit verschiedenen Museen, Denkmalen und Partneraufträgen auch Freizeit für uns. Die nutzen wir für eine Shopping Tour in der Oxford Street oder auf dem Camden Market. Hier sind die Möglichkeiten für neue Kleidung, Spiele oder Süßigkeiten viel größer als bei uns. Das Weltstadtflair haben wir wirklich genossen. Bis zum Schluss, denn am letzten Abend gingen wir in Barking mit unseren Lehrern noch einmal fein essen. That was really cool!



Informationen zu Klassenfahrten nach London finden Sie auf www.ix-tours.com/London